CMS-Datenbanken der Siegel und der Träger von Siegelabdrücken

Die CMS-Datenbanken werden, der Weiterentwicklung digitaler Medien Rechnung tragend, den im ersten Editionsplan 1964 vorgesehenen Band XIV 'Typologie' als Internetpublikation ersetzen. Die digitale Erfassung der Bild- und Textinformationen zu sämtlichen in den CMS-Bänden publizierten Siegeln basiert auf dem bereits 1987 von Walter Müller, Ingo Pini und Stefan Wildt erstellten Erfassungssystem 'Sphragis' für die Siegel der Späten Bronzezeit. Die aufwendigen Begriffslisten wurden im Rahmen der Wiederaufnahme des Datenbankprojektes im Jahre 2001 durch Walter Müller auf die 45 wichtigsten Felder reduziert, um die Arbeit bis 2009 beenden zu können. Die Begriffslisten wurden für die früh- und mittelbronzezeitlichen Siegel erweitert und, dem aktuellen Forschungsstand angepaßt, grundlegend modifiziert. Gleichzeitig wurden die Bildbestände zu sämtlichen 11.000 Siegeln mit finanzieller Unterstützung des Institute for Aegean Prehistory, Philadelphia komplett digitalisiert (ca. 45.000 Scans). Viele Scans basieren auf neuen, von Ingo Pini angefertigten Photographien, der außerdem die digitale Verbesserung der älteren Photobestände vornimmt. Auch die Eingabe der Textdaten steht mittlerweile vor Ihrem Abschluss. Einen weiteren Bestandteil des Projektes bilden die von Walter Müller in gesonderten Datenbanken gesammelten ca. 4.500 antiken Siegelabdrücke auf Plomben, Gefäßen und anderen Objekten aus Ton.

Seit 2007 arbeitet das CMS mit 'Arachne, Objektdatenbank und kulturelle Archive des Forschungsarchivs für Antike Plastik, Köln und des Deutschen Archäologischen Instituts', zusammen (http://www.arachne.uni-koeln.de/drupal/?q=de/node/117). Die Integration der CMS-Datenbanken in Arachne wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt und soll 2009 abgeschlossen sein. Arachne gewährleistet die Präsentation der Siegel und Träger von Siegelabdrücken im Internet und stellt der Forschung ein komfortables Retrieval zur Verfügung, mit dessen Hilfe sämtliche genormten Begriffe zu Suchanfragen kombiniert werden können. Auf diese Weise werden wissenschaftliche Fragestellungen ermöglicht, die aufschlussreiche Ergebnisse erwarten lassen. In Kooperation mit Dr. Olga Krzyszkowska vom Institute for Classical Studies in London wird derzeit an einer englischen Version der CMS-Datenbanken gearbeitet, welche die internationale Akzeptanz des Projektes erhöhen wird.